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Das Vereinsjahr 2017 - kurz zusammengefasst

06. Mai 2017 / Ausflug nach Rorschach mit Führung durch die historische Stadt am Bodensee
12. Juni 2017 / HV im Hotel Ochsen, Niederuzwil
17. August 2017 / Weisch no? - Treff im Kafi Wäspi, Niederuzwil
29./30. September 2017 / Herbstmarkt in Uzwil mit eigenem Verkaufsstand
11. November 2017 / Martini-Metzgete, Kafi Wäspi, Niederuzwil
06. Dezember 2017 / Samichlaus-Abend, beim Kornspeicher, Niederuzwil
Der Anlass findet von 17:00 bis 18:30 statt, die Teilnahme ist kostenlos.
09. Dezember 2017 / Weihnachtsmarkt in Niederuzwil, Raiffeisenplatz

Hauptversammlung der Vereinigung für Kulturgut Uzwil vom 12. Juni 2017

Am 12. Juni 2017 fand die diesjährige Hauptversammlung der Vereinigung für Kulturgut Uzwil statt. Wie in den letzten Jahren trafen sich die interessierten Mitglieder im Hotel Ochsen in Niederuzwil. Der informative Abend begann mit einem Apéro im Garten bei schönem Wetter unter freiem Himmel. Danach fand der offizielle Teil dann in der Bel Etage statt und im Anschluss daran genossen die Teilnehmer einen feinen Imbiss.

Hauptversammlung der Vereinigung für Kulturgut Uzwil für das Jahr 2017
Eine erfreulich hohe Zahl an Mitgliedern der Vereinigung nahm an der diesjährigen Hauptversammlung mit Interesse teil. Speziell begrüssen durfte Marcel Bauer den Gemeindepräsidenten Lukas Keel und das Ehrenmitglied Klaus Sohmer. Zu Beginn der Versammlung verlas Marcel Bauer seinen Jahresbericht, erwähnte das aktive Vereinsjahr, die 6 Vorstandssitzungen und die Arbeiten der verschiedenen Ressorts. Eigentliche Höhepunkte des Jahres waren die Einweihung und Segnung des neuen Brunnens beim Kornspeicher durch Pfarrer Sohmer, und die Aufstellung einer neuen Informationstafel zum Thema „Betonstrasse“ in Henau. Auch der „Weisch no? – Treff“, die Martini-Metzgete und natürlich der Samichlaus-Anlass fanden Erwähnung im Bericht des Präsidenten. Marcel Bauer vergass dabei nicht, den verschiedenen Arbeitsgruppen und sonstigen Helfern für ihren Einsatz zu danken. Weitere Höhepunkte des Jahres waren die erstmalige Teilnahme am Weihnachtsmarkt in Niederuzwil, die Veröffentlichung des neuen Kalenders und dessen Verkauf am Herbstmarkt in Uzwil. Der Präsident lobte die gute Zusammenarbeit im Vorstand, dank dieser konnten die Anlässe erst durchgeführt werden.

Weitere Traktanden waren die Jahresrechnung 2016, welche mit einem kleinen Überschuss von ca. CHF 100 abgeschlossen werden konnte und von der GPK gutgeheissen wurde, das Jahresprogramm, das Archiv und die Festlegung der Mitgliederbeiträge, welche bei den bisherigen Beträgen belassen wurde. Diese Punkte wurden allesamt von den Anwesenden mit Applaus bestätigt und abgesegnet. Die Wahl von Vorstand und Präsidenten wird durch den Rücktritt von Sonja Bauer etwas in den Vordergrund gerückt, wobei sich die verbliebenen Vorstandsmitglieder samt Präsident für ein weiteres Jahr zur Verfügung stellen. Der Vorstand reduziert sich damit von bisher 7 Personen auf neu 6 Personen, Sonja Bauer wird vorerst nicht ersetzt, was gemäss den Statuten rechtens ist.

Arbeit von Sonja Bauer wird gewürdigt
Leider hat Sonja Bauer nach mehr als 20 Jahren aktiver Mitarbeit in der Vereinigung und seit 1998 Mitglied des Vorstandes ihre Demission per diesjähriger HV eingereicht. Mit Bedauern musste der Vorstand ihren Entscheid zur Kenntnis nehmen, war doch Sonja Bauer immer mit ganzem Herzen bei der Sache. Im Jahre 1996 begann ihre Arbeit in der Kommission Industriemuseum, 1997 wurde sie als dessen Präsidentin gewählt, und ab 1998 amtete sie im Vorstand der Vereinigung für Kulturgut Uzwil mit. Mit grosser Dankbarkeit für ihre geleisteten Dienste verabschiedeten sie die Mitglieder mit Beifall und einem persönlichen Geschenk. Für die vielen Jahre ihres unermüdlichen Einsatzes schlägt der Vorstand sie für die Ehrenmitgliedschaft vor. Die Versammlung genehmigt den Vorschlag mit Applaus.

Die Gemeindechronik 2016 von Armin Benz
Schon seit einigen Jahren führt Armin Benz in Eigenregie eine Chronik für die Gemeinde Uzwil und die nähere Umgebung. Diese wird in jedem Jahr durch die Ereignisse ergänzt, welche die Bevölkerung das Jahr durch beschäftigt hatte. Zum Abschluss jeder Hauptversammlung liest Armin Benz die in der Chronik aufgelisteten Begebenheiten aus dem vergangenen Jahr selber vor, diesmal mit Unterstützung von Sonja Bauer. Unter grossem Beifall verdankten die Zuhörer die für die Gemeinde Uzwil wertvolle Arbeit des unermüdlichen Armin Benz.

Gemütlicher Ausklang
Anschliessend an den offiziellen Teil wurden den Gästen ein feiner Znacht offeriert. Der Mannschaft des Hotel Ochsen darf in jeder Hinsicht ein Kränzchen gewindet werden, klappte doch alles vorzüglich. Anlässlich des bevorstehenden Geburtstags des Hausherrn spendierte dieser noch ein Dessert zum krönenden Abschluss.

Bericht vom 19. Juni 2017
Verfasser: Roger Affolter, Vereinigung für Kulturgut Uzwil

Ausflug nach Rorschach mit Führung durch die historische Stadt am Bodensee vom 06. Mai 2017

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Historischer Saal im Regierungsgebäude
Die Vereinigung für Kulturgut Uzwil besuchte die kleinste Gemeinde des Kantons St. Gallen, nämlich Rorschach am Bodensee. Eine Gruppe von ca. 20 Personen liess sich die interessante Führung durch die historische Stadt nicht entgehen. Frau Monika Raschle von St. Gallen-Bodensee Tourismus übernahm diese Aufgabe und sorgte mit ihrer frischen Art für einen sehr interessanten Rundgang durch die Hafenstadt.

Die Kaufmannsfamilie von Albertis
Die Kaufmannsfamilie von Albertis verkörpert die dritte einflussreiche und von Erfolg gekrönte Rorschacher Handelsschaft. Die zwei 1720 in Rorschach eingetroffenen italienischen Kaufleute liessen bald zwei jüngere Brüder nachkommen und bauten, zum Ärger und Erstaunen der eingesessenen Familien, ein blühendes Leinwandgeschäft auf. Sie wurden bald mit den Bayer und Hoffmann verschwägert, was ihr Ansehen im kleinen Rorschach hob. Infolge Misshelligkeiten mit dem Abte verlegten sie ihren Handel 1769 nach Arbon. Erst die nächste Generation der Familie kehrte nach dem Umsturz 1805 wieder in die alte Wahlheimat Rorschach zurück.
Giovanni de Albertis (1684-1754), verheiratet mit M. Helena von Bayer (1708-60), war der Begründer der Genueser Linie und des Rorschacher Geschäfts. Sein tüchtiger Bruder Andreas (1703-82) wurde in Arbon bischöflich-konstanzischer Kommerzienrat und entwickelte hier in der Folge einen ausgedehnten Leinwandhandel neben den Häusern Eberz, Pingerli, Furtenbach, Scherer, Mayer und Kern, welche Frankreich, Italien, Spanien, Preussen usw. mit thurgauischen Leinen belieferten. Die Albertis gründeten Zweigniederlassungen im westlichen Mittelmeergebiet und darüber hinaus. Ihre Speditionsaufträge wurden von der Firma Mathias Sulser & Co. in Azmoos übernommen, welche die Ware mit Saumtieren über den Schollberg und den Septimer nach Italien beförderten.
Andreas' Bruder Carl Anton (1706-1819) wohnte in Rorschach und ritt fast täglich ins Arboner Geschäft. Seine zwei Söhne Carl Joseph (1758-1833) und Aloys (1765-1835), welche Schwestern der Familie von Wirz à Rudenz heirateten, holten ihre kaufmännische Ausbildung im Arboner Kontor, um dann aber, wie erwähnt, nach Rorschach zurückzukehren, und zwar in das von der Witwe des Lorenz Salvini gekaufte Obere Albertis-Haus, das heutige Amtshaus. Im oberen Hause (Mariabergstrasse 19) waren die Kontore und im heutigen Hause Stürm (Mariabergstrasse 21) die Lagerräume. Die Rorschacher Linie der Albertis endigt 1768 infolge der Geschäftsverlegung nach Arbon.
[Quelle: www.rorschachergeschichten.ch]

Eine Führung mit viel Charme und Witz
Die Führung durch die sehr geschichtsträchtige Stadt war sehr interessant und kurzweilig. Frau Raschle spricht zwar nicht den ortsüblichen Rorschacher-Dialekt, trotzdem fasste man sofort Vertrauen in ihr Wissen rund um Rorschach und die Bodensee-Region. Das allseits bekannte Kornhaus direkt am See bildete den Beginn der Tour. Es gab viele Details zu diesem schönen Bau zu hören, auch ein paar Worte zu der nach wie vor ungewissen Zukunft. Weiter ging es durch die Hauptstrasse mit seinen vielen historischen Gebäuden, wobei es zu fast jedem der Häuser eine Geschichte zu hören gab. Die eine oder andere Anekdote zu den Besitzern der Liegenschaften entlockten den interessierten Besuchern ein Ausruf des Erstaunens. Viel gab es zu hören über die einst wichtigen Familien wie z.B. von Bayer, Salvini und Rancetti, Perret, Müller, Bärlocher, Blattner oder Diem, und viele andere mehr. Viele dieser Familien profitierten vom Leinwandhandel und später von der Industrialisierung. So erreichte die Bevölkerungszahl im Jahre 1912 mit über 13tausend Einwohnern einen Höhepunkt. Viele der anmutigen Herrschaftshäuser an der Hauptstrasse und auch an der Mariabergstrasse stammen aus dieser Zeit. Weiter ging es zum Rathaus und zur Pfarrkirche Sankt Kolumban. Dort hatte die Gruppe kurz Gelegenheit, sich hinzusetzen und die Stille der Kirche zu geniessen. Dabei bekam man die Geschichte von Rorschachs „Scheinheiligen“ Constantius zu hören, welcher aus Roms Katakomben stammte und seit 1674 in diesem Gotteshaus liegt. Im Gebiet der ehemaligen Feldmühle endete die kurzweilige Führung. Es gäbe noch viel mehr zu sehen und zu hören in dieser für uns eher unbekannten Hafenstadt am Bodensee, sodass sich mancher der Teilnehmer vielleicht auf eigene Faust nochmals für einen Besuch in Rorschach entscheiden wird.

Verabschiedung und Dank
An dieser Stelle verabschiedete sich die Gruppe aus Uzwil. Marcel Bauer bedankte sich im Namen der Vereinigung für Kulturgut Uzwil bei Monika Raschle. Man habe sehr viel Neues und bisher Unbekanntes über Rorschach erfahren können. Die Stadt, welche in der jüngeren Vergangenheit eher negative Schlagzeilen machte, sei auf einem guten Weg.

Bericht vom 14. Mai 2017
Verfasser: Roger Affolter, Vereinigung für Kulturgut Uzwil

Kurzbereicht vom "Weisch no? - Treff" vom 17. August 2017 im Kafi Wäspi in Niederuzwil


20 Personen anwesend trotz wunderschönem Sommerwetter. Es ist wahrscheinlich der 15. Weisch No-Treff!

Thema heute: Die Uze ein Wildbach

Von Klaus Sohmer

Hinweis von Klaus Sohmer:
Der Vortrag basiert auf Unterlagen von Bruno Gröbli sowie der Niederuzwiler Chronik, Band 1.

Der Vortrag wird von den Anwesenden interessiert verfolgt und nach Schluss mit viel Applaus verdankt.

Einige anschliessende Wortmeldungen:

Tagebuch Fam. Butz: Die Anwohner litten sehr unter Geruchsbelästigung, verschiedene Färbungen waren offensichtlich. Die Gemeindebehörden wurden eingeschaltet.

Fritz Leuenberger: Ich war noch aktiv im Gemeinderat und das Thema war damals schon der Entlastungsstollen. Gottlob gab es vorher keine grösseren Hochwasser. Die Färberei Heer hat die Fischrechte gekauft, deshalb gab es keine Vorlagen.

Willi Wetzel: Wie oft wurde der Kanal schon ‚gebraucht‘? Antwort: Beim Hummelbach einmal.

Armin Benz: 20 Jahre Bettenauer Weiher zur Uze, zeigte diverse Fotos, 1994 war Markus Schwizer schon Bauverwalter, Bruno Gröbli dokumentierte seit den 70er Jahren das Thema ‚Uze‘.

Peter Schneider: Dorfkooperation (separat Uzwil und Oberuzwil) war bis 1972 zuständig, nach 1973 die Gemeinde.

Fritz Leuenberger: Die Dorfgrenze wurde angeglichen bei den Villen, diese gehören zu Uzwil, deshalb Grenze bei Herrenhofstrasse.

Walter Butz: Die Überschwemmung war 1970 einmal 3.80 m bei der Autobahn, deshalb erfolgte die Aufforderung an die Gemeinde, dass die Bepflanzungen besser unterhalten werden sollten, damit die Bachläufe nicht so schmal sind und besser schützen würden.

Betty Eicher: Der ganze Familiengarten wurde im 1970 weggeschwemmt.

Willi Wetzel: Wie viele Uze-Brücken gibt es vom Bahndamm nach Niederuzwil: Schätzung 15, Antwort: 18
(siehe auch Anhang von Willi Wetzel).

Armin Benz: Unterführung bei Bühler, FL, deshalb zwei Probleme gleichzeitig gelöst. Allgemeine Meinung: Glatt und Uze führten nie zusammen Hochwasser.

Walter Butz: Entlastungsstollen war wichtig, da die Uze deshalb nicht verbreitert werden musste, für Ausbau hätten einige Häuser abgebrochen werden müssen, wäre eine teure Lösung geworden.

Fritz Leuenberger: Der Wochentag war an der Farbe der Uze erkennbar, da bei der Färberei Heer verschiedene Farben an entsprechenden Tagen produziert wurden.

An der Birkenstrasse haben die Kinder in der Uze gebadet und brauchten zu Hause dann ein Bad, weil sie so schlimm ‚gerochen‘ haben.

Ende Weisch No-Treff: 15.30 Uhr 17.08.2017 / ds 

Die Bilder von diesem Anlass finden Sie in der Rubrik Fotogallerie.