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Jahresprogramm 2011

30. Mai 2011 / Hauptversammlung 2011, Hotel Uzwil, Uzwil
02. Juli 2011 / Besuch Grabser Mühlbach mit Führung
20. August 2011 / Tag der offenen Tür in unserem Archiv
23./24. September 2011 / Herbstmarkt Uzwil mit eigenem Verkaufsstand
18. Oktober 2011 / Weisch no? - Treff im Kafi Wäspi, Niederuzwil
11. November 2011 / Martini - Metzgete
06. Dezember 2011 / Samichlaus - Abend beim Kornspeicher Niederuzwil

Samichlaus und Schmutzli mit Esel Kasimir

Am 06. Dezember 2011 führte die Vereinigung für Kulturgut Uzwil den schon traditionellen Samichlaus-Abend beim Kornspeicher in Niederuzwil durch. Das Interesse der Bevölkerung an diesem Anlass scheint ungebrochen, trotz des ungemütlichen Wetters kamen wieder weit über 100 Kinder und Erwachsene ins Büelhof-Quartier zum Samichlaus und Schmutzli und trugen ihr Sprüchli vor..

Sprüchli für ein Chlaussäckli
Für jedes vorgetragene Sprüchli oder gesungene Lied gab es vom Samichlaus ein feines Chlaussäckli, gefüllt mit Nüssen und Süssigkeiten. Dies wurde von den anwesenden Kindern rege genutzt, es bildete sich eine lange Warteschlange vor dem Samichlaus und seinem Schmutzli, welche die vorgetragenen Kunstwerke mit Interesse verfolgten. Die Erwachsenen nutzten die Gelegenheit für einen kleinen vorweihnachtlichen Schwatz und dazu einen heissen Punsch oder Glühwein zum Aufwärmen. Für die musikalische Unterhaltung sorgte auch in diesem Jahr die Musikschule Uzwil, welche die Anwesenden mit schönen Weihnachtsmelodien unterhielt und für Adventsstimmung sorgte. Für sehr grosses Interesse bei Jung und Alt sorgte auch der Esel Kasimir, welcher die schweren Jutesäcke mit den Nüssen und Süssigkeiten tragen musste. Viele der Anwesenden hatten selten oder noch nie Gelegenheit, einen Esel von nah zu sehen und diesen auch noch streicheln zu dürfen. So sah man viele glänzende Kinderaugen, welche den Abend genossen und viele schöne Eindrücke nach Hause mitnehmen durften.

Fester Termin im Jahreskalender
Für die Vereinigung für Kulturgut Uzwil ist der Samichlaus-Abend ein nicht mehr aus dem Jahreskalender wegzudenkender Anlass, welcher jeweils mit grossem Einsatz organisiert wird. Die in grosser Zahl erscheinenden Besucher belohnten die Organisatoren mit ihrer Anwesenheit und die gute Stimmung trug wesentlich zum Gelingen des Abends bei.

Dankeschön
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle Besucher, welche den Weg ins Büelhof-Quartier fanden, an die Kinder, welche sich grosse Mühe mit einem Sprüchli gaben, an die Musikschule Uzwil, welche mit ihrer Musik für weihnachtliche Stimmung sorgte, und nicht zuletzt an die Sponsoren, welche den Anlass überhaupt möglich machten.

Bericht vom 07. Dezember 2011
Verfasser: Roger Affolter

>> Bitte sehen Sie die Fotos in der Rubrik Fotogalerie

>> Bitte sehen Sie dazu den Bericht unter der Rubrik "Weisch no?" vom 18.10.11

>> Bitte sehen Sie die Fotos in der Rubrik Fotogalerie

Am Samstag 02. Juli 2011 besuchte die Vereinigung für Kulturgut Uzwil den Grabser Mühlbach. Eine Gruppe von etwa 20 Personen nahm an diesem Anlass teil und erlebte einen abwechslungsreichen und interessanten Tag in der Region Werdenberg im St. Galler Rheintal. Anschliessend an die Führung durch das einzigartige Überbleibsel aus dem Beginn der Industrialisierung genossen die Teilnehmer einen währschaften Zmittag im Gasthaus Voralp am Grabserberg.

Der Grabser Mühlbach – seit Jahrhunderten eine wichtige Lebensader für Grabs
Der Mühlbach ist seit mehr als drei Jahrhunderten eine wichtige Lebensader im Dorf. Mit seiner Länge und vielfältigen Nutzung ist der Grabser Mühlbach in der Schweiz einmalig. Der Mühlbach wird vom Grabserbach abgeleitet. Er ist ein 1,7 km langer Gewerbekanal und führt mitten durchs Dorf. Sein Wasser war Antriebskraft für Sägereien, Mühlen, Schmieden und andere Gewerbebetriebe. Erstmals erwähnt ist er im Grabser Urbar von 1691 als «Kliner Bach». Von diesem Wasserwerk profitierten zur Zeit seiner maximalen Nutzung über 20 verschiedene Betriebe. Dem Mühlbach wurde aber auch Trink- und Löschwasser entnommen und er diente zum Reinigen von Wäsche und Schafwolle. Seit 1927 wird der Mühlbach auch zur Erzeugung von Strom genutzt. Unterdessen wurden viele Betriebe, welche früher das Wasser des Mühlbachs nutzten, eingestellt oder elektrifiziert. Noch existieren aber einige sehenswerte Zeugen dieser frühindustriellen Zeit. Der Verein Grabser Mühlbach möchte dieses Kulturgut erhalten. Bestehende und ehemalige Wasserwerke wurden mit Informationstafeln versehen.  

Die zweistündige Führung durch die zum Teil noch voll funktionsfähigen Anlagen am Mühlbach wurde durch Andreas Eggenberger geleitet, einem der Gründungsmitglieder des Vereins Grabser Mühlbach. Er gestaltete die Führung durch Objekte wie Wasserfassung, Hammerschmiede, Waschküche, Säge, Schafwollverarbeitung, usw. sehr interessant und kurzweilig. An seinen Ausführungen im Grabser Dialekt merkte man, dass er mit Herz und Seele an den Anlagen hängt und weiss, wovon er spricht. Der Rundgang durch den oberen Teil des Mühlbachs endete viel zu schnell, hätte der eine oder andere doch noch gerne mehr zum Thema von Hrn. Eggenberger gehört.

Die Teilnehmer im Gruppenbild

Berggasthaus Voralp
Anschliessend an den Besuch des Grabser Mühlbachs ging die Fahrt weiter die schmale Strasse den Grabserberg hoch zum Berggasthaus Voralp, wo die Gruppe einen feinen Zmittag genoss und den Ausflug damit abrundete. Das 1908 als Kurhaus erbaute Berggasthaus Voralp liegt auf 1200 m.ü.M. unweit des Voralpsees in einer wunderschönen und eindrücklichen Berglandschaft. In dieser herrlichen Gegend hätte es sich länger verweilen lassen, doch auch der schönste Ausflug hat sein Ende. Mit vielen neuen Eindrücken und Bildern im Kopf machte sich die Gruppe am frühen Nachmittag auf den Rückweg nach Uzwil.

Bilder zu diesem Anlass finden Sie unter der Rubrik Fotogallerie.

Bericht vom 07. Juli 2011
Verfasser: Roger Affolter

Herr Muchenberger, Frau Moosberger

Die Vereinigung für Kulturgut Uzwil besuchte am Samstag 26. März 2011 den historischen Weiler Burgau bei Flawil. Herr Werner Muchenberger, Gemeindepräsident Flawil, führte die Gruppe durch die historische Häusergruppe und erzählte mit grosser Begeisterung von der Geschichte des Weilers Burgau, insbesondere von dessen nationaler Bedeutung. Burgau ist nämlich zusammen mit Werdenberg im St. Galler Rheintal noch die einzige Gruppe historischer Holzhäuser im Kanton, welche geschlossen in Erscheinung tritt. Der Anlass war gut besucht, es nahmen etwa 25 Personen daran teil.

Das Burgauer Rathaus
Das Rathaus wurde im Jahre 1632 von Peter Moosberger erbaut und 1639 mit einer Gerichtsstube erweitert. Im Jahre 1909 wurde es ein erstes Mal mit Unterstützung des Heimatschutzes restauriert. 1963 entschloss man sich aufgrund des schlechten äusseren Zustandes zu einer erneuten Restauration, wobei auch gleich der Ofen in der Ratsstube an seinem ursprünglichen Standort neu aufgebaut wurde. Das Gebäude befindet sich nun im Besitz der 10. Generation der Familie Moosberger. Frau Ruth Moosberger übernahm die Führung durch ihr Haus gleich selber und die Gäste staunten über ihre Ausführungen zum Gebäude, dessen Geschichte und den darin aufbewahrten historischen Gegenständen.

Kleinod in der Gemeinde Flawil
Im Anschluss daran ging es unter der Leitung von Herr Muchenberger zu einem Rundgang durch den Weiler, wo es weitere sehr interessante Details zu erfahren gab. Er erklärte den verwendeten Baustil als „offenen verschindelten oder vertäferten Strick - und Ständerbau mit Holz - oder Steinausfachung, aus welchen die Häusergruppe erbaut worden war, und vom Bestreben der Gemeindebehörden Flawil, wenn immer möglich auch bei Neubauten daran festzuhalten. Weitere Ausführungen betrafen den Versuch, den Ursprung des Namens Burgau zu erforschen, die Geschichte des im Jahre 964 erstmals urkundlich erwähnten Ortes oder die Lage Burgau’s an der im Mittelalter wichtigen Strassenverbindung vom Appenzellerland ins Untertoggenburg, und vieles anderes mehr. Herr Muchenberger verstand es, die Zuhörer mit interessanten Details zum Weiler Burgau von der ersten bis zur letzten Minute gebannt zuhören zu lassen. Den abschliessenden Umtrunk genoss man anschliessend im Restaurant Toggenburg, bevor es wieder heimwärts ging.

Der Weilername "BURGAU"
hat sich seit 1363 nicht mehr verändert. Woher der Name stammt und was er genau bedeutet, konnte aber bis heute nicht eindeutig geklärt werden. Der Namensteil "BURG" beinhaltet für die Historiker noch ein ungelöstes Rätsel. Es ist unklar, ob mit "BURG" tatsächlich eine Burg oder nicht doch eher "Berg" gemeint ist. Denn es ist urkundlich erwiesen, dass der Name "Burgau" schon im 9. Jahrhundert existierte, also mindestens 100 Jahre vor der ersten Wehranlage und möglicherweise sogar zwei Jahrhunderte bevor die eigentliche Burg erbaut wurde. Nach den überlieferten Aufzeichnungen gehört erst seit dem 11. Jahrhundert eine mächtige Burg zum Weiler, die ein paar hundert Meter südlich des Dorfes über der Glatt stand. Die Burg war im Mittelalter bei kriegerischen Auseinandersetzungen ein wichtiges Bollwerk der Abtei St.Gallen gegen die Grafen von Toggenburg. Später gehörte die Burg als Stammsitz dem Rittergeschlecht "Gielen von Glattburg". Der Ueberlieferung nach  brachten es die Burgauer zusammen mit den Flawilern aber fertig, dem einst mächtigen Rittergeschlecht so "den Verleider zu machen", dass der letzte Ritter von Glattburg im Jahre 1484 all seine seit Jahrhunderten angestammten Ländereien und Güter verkaufte und vergrämt ins Elsass zog.
[Quellennachweis: www. burgauerverein.jimdo.com/]

Weitere Fotos zu diesem Anlass finden Sie in der Rubrik Fotogallerie.

Bericht von Ende März 2011
Verfasser: Roger Affolter