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Jahresprogramm 2010

31.05.10 Hauptversammlung, Rest. Löwen, Niederuzwil
12.06.10 Besuch der Schulmühle Bühler AG
21.06.10 Übergabe Gehr-Sgraffito beim Alters-und Pflegeheim Sonnmatt
Spätsommer/Herbst 2010 "Weisch no? - Treff (Termin folgt)
24./25.09.10 Teilnahme am Herbstmarkt Uzwil, Vorstellung neuer Kalender
11.11.10 Martini Metzgete im Hotel Uzwil
06.12.10 Samichlaus-Abend beim Kornspeicher

Urs Bühler bei seinen Ausführungen

Die Vereinigung für Kulturgut Uzwil (VKU) lud zur Besichtigung von Schulmühle und Training Center der Bühler AG ein. Anschliessend erzählte Urs Bühler über Meilensteine in seinem Leben.

Uzwil. Gut dreissig Personen, «vom Bauern bis zum Obermüller», wie einer feststellte, waren der Einladung der VKU gefolgt. Einige, weil sie beruflich früher selber im Traditionsunternehmen tätig gewesen waren. Andere ganz sicher deshalb, weil Firmenbesitzer Urs Bühler an den Führungen teilnahm und angekündigt hatte, selber das Wort zu ergreifen.

«Die Familien der Industriepioniere Näf, Bühler und Benninger sind zweifellos auch Teil von Uzwils Geschichte», begründete VKU-Präsident Marcel Bauer die Themenwahl für den Anlass. Im Verlauf der gut zwei Stunden zeigte sich dann aber – sozusagen als Spiegel der Realität –, dass die Meilensteine der Entwicklungen und die Unternehmens-Philosophie bei Bühler weitaus mehr Platz einnehmen als «Familiengeschichten» der Dynastie.

Immerhin gab Urs Bühler zum Schluss in der Kantine auch ein paar Reminiszenzen zum Besten und kommentierte anderes witzig.

Steinchen im Schrot aufspüren

In einem unscheinbaren Gebäude an der Bahnhofstrasse steht die Schulmühle der Bühler AG. Die Anlage hat zwar weniger Leistung als Produktionsmühlen draussen im Markt, ist aber voll funktionstüchtig und mit bewährten wie auch neuen Komponenten ausgestattet.

Die Mühle steht für Demonstrationszwecke, Ausbildung und Versuche zur Verfügung. Den Fachleuten wird hier der Weg zu hoher Mehl-Ausbeute aus den Getreiden und zu optimaler Qualität der Endprodukte gezeigt. Eine Bühler-Maschine namens «Sortex» sorgt schon vor dem Mahlprozess dafür, dass keine Verunreinigungen und Fremdkörper in die Anlage gelangen. Sie spürt mit Kameras mühelos Steinchen, verfärbte Körner und bakteriologisch belastetes Material auf und scheidet dies alles aus.

Der Blick ins benachbarte Training Center zeigte anschaulich, dass Bühler dank massgeschneiderten und intelligenten Problemlösungen «am Ball» ist und auch bleibt. Im Konzept spielen die Schulung der Anwender und die Nachrüstmöglichkeit von Anlagen eine bedeutende Rolle.

Gnadengesuch stattgegeben

Die Anmerkung von Marcel Bauer, dass im noch existenten ersten kleinen Fabrikationshäuschen durchaus Platz für ein Museum wäre, konterte Urs Bühler mit den launigen Worten: «Schon wieder?»

Bühler erinnert sich insofern noch an die Haushaltmaschinen AG in Zürich als Teil des Unternehmens, «als dass meine Eltern zu jeder Hochzeit einen Bühler-Staubsauger als Geschenk mitbrachten». Möglicherweise habe Urs Bühlers Vater «die gesamten im Unternehmen vorhandenen Unkostenfaktoren zusammenlegen wollen, als er mich 1980 in die Tochterfirma nach Braunschweig schickte». Es seien für ihn fünf lehrreiche Jahre gewesen, so Bühler, der – kaum zu Hause – beim Vater ein «Gnadengesuch» stellte: «Für die Neuausrichtung der technisch anspruchsvollen, aber defizitären Sparte Druckguss gab er mir sechs Millionen Franken und zwei Jahre Zeit. Bühler senior entschied damit gegen den Antrag des Verwaltungsrates und zugunsten seines Sohnes Urs.

«Der Mensch weiss vieles noch nicht, er hat aber grosses Potenzial – so, wie Bühler auch», resümierte der gestern Dienstag 67 Jahre alt Gewordene. Es freue ihn, dass seine drei Töchter das Unternehmen in der fünften Generation im Familienbesitz behalten wollen, «auch wenn sie nicht selber operativ darin tätig sind». (wie.)

Bericht zur Verfügung gestellt durch Wilerzeitung vom 15.06.10
Verfasser: Martin Wiesmann

Bitte sehen Sie dazu auch den Pressebericht aus dem Allgemeinen Anzeiger
vom 18.06.10 in der Rubrik Presseberichte.

Gehr-Sgraffito gerettet und neu plaziert: von links Hans Popp (Landi Goldach), Marcel Bauer (VKU), Franziska Gehr (Künstler-Tochter), Rufino Emmenegger (Restaurator) und Werner Walser (Gemeindepräsident).

Gehr-Sgraffito findet neue Bleibe

Fast genau ein Jahr nach Suchbeginn für eine neue Bleibe hat ein Gehr-Sgraffito der Landi Goldach an der Scheune des regionalen Alters- und Pflegeheims «Sonnmatt» seinen vorläufigen Standort erhalten.

Niederuzwil. Es war am Montagnachmittag ein mehrfaches Wiedersehen: Nach der Demontage an der Landi Goldach in ein Fachatelier gebracht, sah die Öffentlichkeit Ferdinand Gehrs Sgraffito mit auf einem Feld arbeitenden Bauersleuten nun erstmals wieder. Und ein Wiedersehen war die Enthüllung des 56-jährigen, in Goldach vom Abbruch bedrohten Werkes auch für die an seiner Rettung beteiligten Personen.

Zudem gab es ein Wiedersehen mit Franziska Gehr, der Tochter des mit Uzwil in jungen Jahren verbundenen Künstlers. Sie hatte zusammen mit einer Delegation vor Monaten im für die Sicherung und Restaurierung des Sgraffitos (zu Deutsch: Kratzputz) beauftragten Atelier «Stuben 1» einen Augenschein genommen.

Passend und gut geschützt

Rufino Emmenegger vom genannten Atelier in Ebikon LU stieg am Montag vor den Augen geladener Gäste per Leiter hinauf zum an der Scheunenwand hoch über dem Eingang zum «Brocki und Rustico» montierten Werk und enthüllte es.

Was zum Vorschein kam, gefiel auch in der neuen Umgebung sofort. Die dunkle Holzwand lässt das in sanften grau-beigen Tönen gehaltene Werk markant in Erscheinung treten. Und das einstige Ökonomiegebäude der hiesigen Landwirtschaft ist passende Kulisse für die von Ferdinand Gehr einfach dargestellte Szene von Arbeit draussen auf den Feldern.

Das grosse Vordach der Scheune des Alters- und Pflegeheims Sonnmatt schützt das nur noch wenige hundert Kilogramm schwere Werk gut vor Niederschlägen und Wind.

Der jetzt gewählte Standort sei noch nicht definitiv, war an der Enthüllung zu vernehmen. «Wenn wir aber wegen des Gehr-Werkes die Scheune nicht gerade unter Denkmalschutz stellen müssen, so könnte der Sgraffito-Standort schon zum <Providurium> avancieren», bestätigte Gemeindepräsident Werner Walser schmunzelnd

diese von Marcel Bauer (Präsident Vereinigung für Kulturgut Uzwil, VKU) in seinen einleitenden Worten angestellte Vermutung.

Gehr-Tochter hoch erfreut

Die Rettung/Sicherung des Gehr-Sgraffitos sowie die ab jetzt öffentliche Zurschaustellung in Niederuzwil sind eine echte Teamleistung: Roger Affolter von der VKU hatte bei deren Präsident nach einem Zeitungsartikel Alarm geschlagen.

Die Landi Goldach als Besitzerin liess sich vom ausgeklügelten Rettungskonzept der Uzwiler überzeugen. Gemeinde einerseits sowie Arbeitgeber- und Industrievereinigung anderseits brachten je hälftig die notwendigen 30 000 Franken auf, und das Atelier «Stuben 1» ging fachmännisch zu Werk. Das alles geschah unter Koordination und Mithilfe der VKU, die das Werk nun der Gemeinde und der Öffentlichkeit übergeben hat. «Das Werk wirkt in seiner Schlichtheit hier wunderschön», schwärmte Werner Walser, und Franziska Gehr zeigte sich ganz einfach hoch erfreut über die gelungene Rettung. (wie.)

Bericht zur Verfügung gestellt von der Wilerzeitung vom 23.06.10
Verfasser: Martin Wiesmann

Bitte sehen Sie dazu auch den Pressebericht aus dem Allgemeinen Anzeiger
vom 25.06.10 in der Rubrik Presseberichte.